10.09.68
"Nur ein paar Zeilen – nach langem Schweigen. Heute habe ich das Urteil erfahren, auf das ich seit Monaten wartete, in gewisser Weise auch vorbereitet war. Ich habe Krebs. Da das fleißige Tierchen Tag für Tag an seinem Werk arbeitet, bleibt mir nicht mal Zeit für den Möbeltransport nach N., ich muß sofort ins Krankenhaus (hier in Hoy, wo es einen verläßlichen Chirurgen gibt und, was beinahe noch wichtiger ist, meinen lieben Herrn, den ich jetzt mehr brauche denn je und der eine wunderbare Art hat, einem Mut zu machen). (...)
Drück mir die Daumen. Ich habe Angst. Ich möchte so gern ein Held sein, aber dazu reicht’s noch nicht." (S. 256)
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