Die Unvollendete, so nannte Inés Burdow ihr Stück über Brigitte Reimann, mit dem sie seit Jahren erfolgreich durch die Lande tourt. Das Leben dieser leidenschaftlichen, lebenshungrigen, kompromisslosen Frau ließ sie seitdem nicht mehr los. 2012 traf Inés Burdow Freunde und Wegbegleiter der Reimann, u.a. die Brüder Ulrich und Ludwig, die beste Freundin Irmgard Weinhofen und den Radio-Journalisten Jürgen Schulz, der sich an die gemeinsame Zeit in Neubrandenburg erinnert. Ludwig (Lutz) Reimann stellte Briefe seiner Schwester aus den Jahren 1969 – 1973 zur Verfügung, aus denen hier erstmals zitiert werden kann.
Brigitte Reimann-Spaziergang durch Hoyerswerda
Hinweistafel am einstigen Hauseingang Brigitte Reimanns in der Liselotte-Hermann-Str. 20. (Foto: Margrid Bircken)
Was: Brigitte Reimann-Spaziergang durch Hoyerswerda mit Angela Potowski und Helene Schmidt Wann: Sa., 06.04.13, 10 Uhr Wo: Treffpunkt am einstigen Wohnort der Autorin in der Liselotte-Hermann-Str. 20, 02977 Hoyerswerda Wieviel: 5 €; erm. 3,50 €; Schüler Studenten, Hartz IV: 1,50 €
Kontakt: 03571/412016, info@kunstverein-hoyerswerda.de
Die Schriftstellerin Brigitte Reimann lebte neun Jahre ihres kurzen Lebens in Hoyerswerda. Hier schrieb sie ihre wichtigsten Bücher und arbeitete im Braunkohlenkombinat Schwarze Pumpe. Später wird die Stadt Handlungsort ihres letzten, unvollendeten Romans Franziska Linkerhand werden, die Geschichte einer Architektin, die eine schöne Stadt schaffen will und an geistiger Enge und Mangel an Mut und Material scheitert.
Der Kunstverein Hoyerswerda wandert bei seinen Spaziergängen durch die Stadt und trägt an ausgewählten Orten Texte Brigitte Reimanns vor, an denen Schicksale oder Episoden angesiedelt sind. Zeitzeugen berichten über die Entstehung der Stadt, von der Geschichte, von der Autorin und von ihrer Sehnsucht nach Wärme und Verständnis.
Die junge Architektin Franziska Linkerhand will ihr Leben gründlich verändern: So schlägt sie ein gutes Angebot ihres bisherigen Mentors, dem bedeutenden Architekten Prof. Reger aus, und verlässt auch ihren dem Alkohol zugeneigten Ehemann. Für ein Jahr geht sie in die Provinz und übernimmt die Planung eines Wohnprojekts…
Inés Burdow, die bereits mit dem gleichnamigen Solostück über Brigitte Reimann tourte, traf Freunde und Wegbegleiter der Autorin, sie sprach mit den Brüdern, mit ihrer besten Freundin Irmgard Weinhofen und mit dem Radio-Journalisten Juergen Schulz, der sich an die gemeinsame Zeit an der Seite von Brigitte Reimann in Neubrandenburg erinnert.
Nach der Ursendung stellt sie ihr Feature nun beim Kunstverein Hoyerswerda vor. Zeitzeugen, Freunde, Verehrer beider Künstlerinnen, Interessenten und alle Mitbürger sind herzlich willkommen.
Hörspiel und Lesung am Montagabend
MDR Figaro strahlt heute abend ein Hörspiel und eine Lesung von bzw. mit Brigitte Reimann aus:
Im Sommer 1964 reiste Brigitte Reimann mit einer Delegation des Zentralrats der FDJ in nur 13 Tagen von Moskau über Zelinograd nach Sibieren. Ihre Eindrücke hielt sie in einem Tagebuch fest, das 1965 unter dem Titel Das grüne Licht der Steppen im Verlag Neues Leben erschien. Rund 50 Jahre später hat Ellen Mäder-Gutz den Weg der jungen Schriftstellerin nachverfolgt und ihre Erfahrungen fotografisch festgehalten. Eine künstlerische Feldforschung auf den Spuren Brigitte Reimanns.
Die Ausstellungseröffnung findet am 5. März 2013 um 20 Uhr unter Anwesenheit der Künstlerin im Rahmen der Tagung Reiseliteratur der DDR. Bestandsaufnahme und Modellanalysen im Brecht-Haus statt. Der Eintritt ist frei.
„Wenn wir schreiben, sind wir stark!“ – Schreibaufruf der Stadt Burg zum Brigitte-Reimann-Jahr 2013
Schreibaufruf der Stadt Burg im Brigitte-Reimann-Jahr 2013 (Quelle: www.stadt-burg.de)
Die Stadt Burgruft dazu auf, Beiträge über Leben und Werk von Brigitte Reimann einzureichen. Es können Texte in den verschiedensten Formen eingesandt werden. Der Autor garantiert, dass sein Beitrag nicht Rechte dritter berührt. Bei Veröffentlichung bleiben die Rechte beim Autor. Briefe, Tagebucheintragungen, Skizzen, Kurzgeschichten oder Erzählungen sind möglich.
Prosaarbeiten bis maximal zehn Normseiten. Lyrik bis max. fünf Texte. Eine Jury wählt die Arbeiten aus, die in Veranstaltungen gelesen und in eine Publikation aufgenommen werden. Einsendungen (möglichst per E-Mail) mit Angaben zu
„WirwollenaberinsKinogehen. Als ob ich mir nicht ein Bein danach ausreißen würde, ein Filmtheater zu projektieren…“ Brigitte Reimann in „Franziska Linkerhand“
So wie der Film und das Kino in ihren Büchern und ihrem Leben eine Rolle gespielt hat, spiegeln Brigitte Reimanns Schicksal und das ihrer Protagonisten sich im Metier Film wider.
Historische Filmplakate und Szenenfotos ermöglichen einen kleinen Einblick in die filmische Umsetzung ihrer Werke, ihres Lebens und Wirken. Ob Dokumentationen derer die sie kannten, Romanverfilmungen oder die filmische Umsetzung ihrer Tagebücher in Hunger auf Leben – immer entsteht für die Nachwelt das Bild einer faszinierenden, rebellischen, streitbaren jungen Frau, die genau das sein wollte.
Die Ausstellung wird am 21.02.2013 um 14.00 Uhr eröffnet. Der Eintritt ist frei.
„Wär schön gewesen!“ – Der Briefwechsel zwischen Brigitte Reimann und Siegfried Pitschmann
Brigitte Reimann und Siegfried Pitschmann (Quelle: Aisthesis Verlag)
Am 15. Februar 2013 erscheint im Aisthesis Verlag unter dem Titel Wär schön gewesen der Briefwechsel zwischen Brigitte Reimann und Siegfried Pitschmann. Die in diesem Band erstmals veröffentlichte Korrespondenz schließt eine Lücke in den bereits erschienenen Briefwechseln der DDR-Schriftstellerin und ermöglicht Einblicke in das private und berufliche Zusammenleben des Autorenpaares.
Der Briefwechsel gibt zudem Auskunft über Ereignisse, die Brigitte Reimann in ihren Tagebüchern nicht thematisiert, und lässt bislang unbekannte Facetten der Autorin entdecken. Die zwischen 1958 und 1971 entstandenen Briefe zeugen darüber hinaus von der Euphorie der Künstler in der Frühzeit der DDR; sie geben ein authentisches Zeugnis aus der Zeit des „Bitterfelder Weges“ und der „Ankunftsliteratur“ und berichten vom Leben und Schreiben der Schriftsteller in der noch jungen Republik.
Der Band ist illustriert mit Fotografien, die während der gemeinsamen Jahre entstanden. Auch eine Auswahl aus den 54 Zeichnungen, die Siegfried Pitschmann für Brigitte Reimann angefertigt hat, wird hier zum ersten Mal veröffentlicht.
Herausgeberin Kristina Stella forscht seit mehr als einem Jahrzehnt zu Leben und Werk Brigitte Reimanns.
Im Sommer 1964 reiste Brigitte Reimann mit einer Delegation des Zentralrats der FDJ in nur 13 Tagen von Moskau über Zelinograd nach Sibieren. Ihre Eindrücke hielt sie in einem Tagebuch fest, das 1965 unter dem Titel Das grüne Licht der Steppen im Verlag Neues Leben erschien. Rund 50 Jahre später hat Ellen Mäder-Gutz den Weg der jungen Schriftstellerin nachverfolgt und ihre Erfahrungen fotografisch festgehalten. Eine künstlerische Feldforschung auf den Spuren Brigitte Reimanns.